school and education

Der Geist des Rheingaus

Gemeinschafts-Solaranlage Rheingauschule Geisenheim (GSRG KG)

Die Photovoltaikanlage der GSRG KG ist auf dem Dach des Westgebäudes installiert. Seit dem 21. Dezember 2007 sind wir am Netz und produzieren auf einer Fläche von rund 500m2 mit 390 Modulen pro Jahr gut 28.000 kWh – und können damit der Atmosphäre in der gleichen Zeit 20 Tonnen CO2 ersparen!

Zur Idee und zum Hintergrund

Am 10. Mai 2007 gründete sich aus Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Ehemaligen der Rheingauschule Geisenheim sowie Fachleuten aus der Region die „Gemeinschafts-Solaranlage Rheingauschule Geisenheim KG – GSRG KG”. Die KG besteht aus rund 40 Gesellschafterinnen und Gesellschaftern und hatte sich zum Ziel gesetzt, ökologischen Strom „einzufangen" und weiter zu verkaufen. Frei nach dem Motto: „Klimaschutz und Rendite”. Dafür wurde eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Westgebäude der Rheingauschule Geisenheim platziert, und der Strom wird an den regionalen Stromversorger verkauft.

Das Projekt entstand aus der Idee der Schülerfirma „SoEmo-AG", geführt von dem ehemaligen Lehrer an der RGS Herrn Dr. Jürgen Hoffmann und Herrn Baltrusch, ursprünglich eine Solartankstelle für Elektroautos und -roller zu errichten – schließlich aber übergegangen in die realisierbare Möglichkeit, eine PV-Anlage zu betreiben. Durch den maßgebenden Antrieb einer Initiativgruppe, angeführt vom 1. Vorsitzenden des Ehemaligen- und Fördervereins der Rheingauschule, Herrn Dr. Jörg Hüther, sowie Herrn Werner Fladung (damals Vorsitzender des Schulelternbeirats) und den Vertretern der Schule selbst, Dr. Jürgen Hoffmann sowie dem seinerzeitigen Schulleiter, Herrn Karl-Heinz Drollinger, wurde das Projekt tatsächlich realisiert. Zur endgültigen Umsetzung in zivil-, steuer- und betriebswirtschaftlicher Hinsicht konnten zusätzlich Herr Rechtsanwalt und Notar Paul-Heinz Dietz sowie Herr Diplom-Finanzwirt und Steuerberater André Hildebrandt von der Initiativgruppe gewonnen werden. Um die danach favorisierte haftungsbeschränkende Gesellschaftsform einer Kommanditgesellschaft wählen zu können, stellte sich für die Rolle des – gesamtschuldnerisch haftenden – Komplementärs Herr Dr. Jörg Hüther zur Verfügung. So konnte zusammen mit Herrn Dr. Jürgen Hoffmann und Herrn Werner Fladung als Geschäftsführungsmitglieder die KG schließlich auch in einer entsprechenden Versammlung unter gleichzeitigem Beitritt einer Vielzahl von Kommanditisten aus dem erweiterten Kreis gegründet werden.

Einer der wichtigsten Aspekte der Unterstützung durch den Förderverein war die hierdurch gewonnene Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler der genannten Arbeitsgruppe in einen „Echtfall” einzubinden. Sie sollten möglichst weitgehend beispielsweise Verwaltungs- und Buchführungsaufgaben selbst übernehmen. Da die KG in steuerrechtlichen Angelegenheiten von Herrn Hildebrandt, selbst ehemaliger Schüler des Rheingaugymnasiums und Kommanditist, betreut wird, erklärte er sich bereit, den Schülerinnen und Schülern die steuer- und betriebswirtschaftlichen Pflichten eines solchen Betriebes einschließlich der ordnungsgemäßen Buchführung näher zu bringen. Ziel war es, die Schülerinnen und Schüler im Lauf der Zeit zur eigenständigen Erarbeitung einer solchen Buchhaltung zu führen. Hierzu fanden mehrere Sitzungen mit der Schülergruppe, Herrn Hildebrandt und seinem damaligen Auszubildenden, Herrn Gilian Faust, statt, um zunächst die theoretischen Kenntnisse zu vermitteln. Dabei wurden unter anderem die Abwägung verschiedener Gesellschaftsformen oder die Grundprinzipien einer Buchführung vorgestellt. Im weiteren Verlauf sollten die Schülerinnen und Schülern selbstständig, unter Mithilfe von Herrn Hildebrandt und Herrn Faust, die Geschäftsvorfälle der Gesellschaft in einem professionellen Buchführungssystem der Fa. DATEV eG Nürnberg buchen, die der Schule als Förderung dankenswerterweise eine entsprechende Softwarenutzung kostenfrei ermöglichte. Die in dem Projekt freiwillig tätigen Schülerinnen und Schüler hatten auf diese Weise die einmalige Möglichkeit, die Entwicklung und den Verlauf eines realen Gewerbebetriebs zu verfolgen, Erfahrungen zu sammeln und kaufmännische Prozesse frühzeitig kennen zu lernen. Ihnen sollte nach Abschluss der Maßnahme eine entsprechende Bescheinigung auf Basis der vermittelten Kenntnisse bei der folgenden Berufswahl zusätzliche Unterstützung bringen.

Diese Schülerfirma/Schüler-AG existiert heute natürlich nicht mehr, aber die PV-Anlage arbeitet nach wie vor zur vollsten Zufriedenheit und mit entsprechenden Erträgen für die Stromversorgung sowie die Gesellschafterinnen und Gesellschafter.

Die PV-Anlage selbst wurde bei der Gründung der GSRG KG im Wesentlichen über Eigenkapital, für einen Restbetrag über Fremdmittel der ebenfalls unterstützend tätigen Rheingauer Volksbank finanziert und schließlich im Dezember 2007 installiert. Sie ging sofort „ans Netz” zur Stromeinspeisung. Die Schülerinnen und Schüler haben über eine Ableseeinheit im Westgebäude jederzeit die Möglichkeit zur Information über die Stromeinspeisung.

Allen unterstützenden Beteiligten – auch hier nicht namentlich genannten – auf diesem Weg noch einmal herzlichen Dank.

In der Hoffnung auf viele Sonnentage....!

Sekretariat

06722/99010