Ziele
Wir sind eine bunt gemischte Gruppe, aber über unsere Ziele, und wie wir sie erreichen wollen, sind wir uns einig. Die Beschäftigung mit Vergangenem kann, das ist unsere Verantwortung und Erfahrung, alleine schon motivieren, wenn sich Kinder zum Beispiel in der 7. Klasse mit den Römern und Germanen auseinandersetzen oder in der 8. Klasse in die Lebenswelten des Mittelalters eintauchen. Aber weitergehend ist uns wichtig, dass beim Untersuchen von Strukturen, Ereignissen und Prozessen der Vergangenheit Fragen der Gegenwart entdeckt, verstanden und als lösbar erkannt werden. Geschichte kann helfen, sich in der Gegenwart besser zurechtzufinden und sie kritisch hinterfragen zu lernen.
Durch die Arbeit an unterschiedlichsten Quellen, durch selbstständiges Recherchieren und Präsentieren historischer Sachverhalte erwerben die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen, womit es ihnen leichter gelingt historisch zu argumentieren und Urteile zu fällen, indem sie vergangenes Geschehen aus seiner Zeit heraus verstehen und aus der Sicht ihrer Gegenwart betrachten.
Die Welt ist komplex geworden und sie wird noch komplexer. Im Geschichtsunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler in Zusammenhängen zu denken – und zu begreifen. Sie eignen sich die Möglichkeit an, Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen Sie werden sich darüber bewusst, dass nichts in der Geschichte und in ihrer Gegenwart aus nur einem Grund geschieht – und lernen damit umzugehen. Mit einem solcherweise reflektierten Geschichtsbewusstsein und –wissen starten sie als mündige und handlungsfähige Bürger, um am Staat, in der Gesellschaft und in der Welt teilhaben zu können.
Die Geschichtslehrerinnen und -lehrer der Rheingauschule
Dr. Christian Barth (Bt), Manuel Dittrich (RDi), Alexander Franz (RFr), Henrike von Ingelheim (vI), Lars Jügler (Jr), Angelika Kramb (Kb), Dagmar Müller (Mr), Friedrike Nierste (Nt), Kai Torsten Rohn (Ro), Falk Ruckes (RRu), Jörg Scharmann (Sm), Uwe Schmidt (Sc), Martin Schunk (Su)
Besonderheiten des Fachs an der Rheingauschule
Methodentraining
Memorierungs-, Arbeits- und Präsentationstechniken sind in allen Fächern wichtig, da insbesondere in der Qualifikationsphase von den Schülerinnen und Schülern erwartet wird, Inhalte eigenständig zu erarbeiten und zu präsentieren. Diese hauptverantwortlich anzubieten und einzuüben obliegt in der E-Phase dem Fach Geschichte, das für diese Arbeit eine Wochenstunde mehr Unterricht erhält. Um selbstständig Literatur zu finden, auszuleihen und richtig zu zitieren, wird auch die Hessische Landesbibliothek angefahren und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung mit ihrem Angebot, kostenlos bis günstig Fachliteratur erstehen zu können.
Zeitzeugengespräche
Über das Zeitzeugenportal der Gedenkstätte Hohenschönhausen hält die Schule Kontakt unter anderem zu Herrn Thomas Mahler aus Wiesbaden, der regelmäßig in Oberstufenkursen über seine persönlichen Erfahrungen mit dem DDR-System spricht, um sich mit den Schülerinnen und Schülern mit der jüngsten deutsch-deutschen Vergangenheit und ihren Auswirkungen zu beschäftigen.
2019 konnte der Abiturjahrgang, vermittelt durch die Hessische Landeszentrale für politische Bildung, einen Studientag in der Waas'schen Fabrik erleben mit der „Frau vom Checkpoint Charlie“, Frau Jutta Gallus, und Herrn Peter Timm, Regisseur unter anderem von „Go Trabi Go“.
Außerschulische Lernorte
Neben der Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Quellentypen und Darstellungen im Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler auch außerhalb der Schule die Gelegenheit historische Themen zu untersuchen, etwa im Geisenheimer und Oestrich-Winkeler Archiv, im Archiv der Hochschule Geisenheim, in Ausstellungen und Museen (zum Beispiel im Aktiven Museum Spiegelgasse), auf den Studienfahrten, auf der Fahrt nach Berlin und in Gedenkstätten, zum Beispiel des ehemaligen Konzentrationslagers Osthofen:
Gedenkstättenarbeit
Die Auseinandersetzung mit den Diktaturen des 20. Jahrhunderts stellt nicht nur im Sinne einer historischen Ursachenforschung, sondern auch im Hinblick eines zukünftigen Handelns unserer Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Baustein des Geschichtsunterrichts dar. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei der Besuch von und die Arbeit in Gedenkstätten. Jährlich findet in der Q2 eine Gedenkstättenfahrt mit wechselndem Ziel im In- oder Ausland statt. Die zentralen Themenschwerpunkte bilden der Umgang mit der nationalsozialistischen deutschen Vergangenheit sowie der Holocaust. Fahrten fanden bisher nach Auschwitz-Krakau, Warschau-Treblinka, Buchenwald-Erfurt und Berlin-Ravensbrück statt. Die Gedenkstättenfahrt wird von der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung mit Fördermitteln unterstützt. Bei Fahrten nach Polen kann zusätzlich ein hoher finanzieller Zuschuss bei der Bethe-Stiftung beantragt werden.
Projekte
Über den Unterricht hinausgehend werden in unterschiedlicher Weise, beispielsweise zu lokalgeschichtlichen Themen oder aktuellen Problemen, Projekte geplant, durchgeführt und veröffentlicht. Im Westgebäude der Rheingauschule finden so immer wieder auch selbst gestaltete Ausstellungen statt, die auch den Mitschülerinnen und Mitschülern helfen können, Vergangenheit zu rekonstruieren, zu verstehen und auf ihre Lebenswirklichkeit zu beziehen. Auf der Startseite unserer Homepage werden entsprechende Ergebnisse und Erfolge dokumentiert.