Das Ehepaar Irschlinger bekocht auch in Zukunft Schüler in Geisenheim und Eltville
Mit frischer Küche und konstanter Qualität wollen sie die kritischen Esser überzeugen. Und das gelingt mit Erfolg. Seit zweieinhalb Jahren betreiben Jeanette und Gunter Irschlinger nun die Mensen im Schulzentrum Eltville und der Rheingau-Schule in Geisenheim, von wo aus sie die Emily-Salzig-Grundschule mitversorgen. Seit dieser Zeit haben sie viel verändert, vor allem aber viele Schüler überzeugt, sodass der Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises nun den Vertrag auf unbestimmte Zeit verlängerte.
Kinder sind die ehrlichsten Kunden
Als das Ehepaar die Mensen im Januar 2016 übernommen hatte, wurden dort täglich 20 bis 30 Essen verkauft. Mittlerweile gehen rund 150 Essen in Eltville und 300 Gerichte in Geisenheim über die Theke. Ihr Geheimrezept: „Wir kochen immer frisch und legen großen Wert auf Qualität“, verrät Jeanette Irschlinger. Mit Bäckerbrötchen, Fleisch vom Metzger und frischem Gemüse wollen sie ein Gleichgewicht zwischen gesundem Essen und Gerichten, die Freude beim Essen machen, schaffen.
Jeanette Irschlinger und ihr Mann Gunter kommen aus der gehobenen Gastronomie. Sie ist gelernte Köchin und bekocht seit 14 Jahren Schüler der Wiesbadener Humboldt-Schule. Er ist Küchenmeister und hat 17 Jahre lang die Kantine im hessischen Justizministerium betrieben. Die Arbeit in den Schulen ist für die beiden Schlangenbader trotzdem eine Herausforderung. „Kinder sind die ehrlichsten Kunden, sie sagen sofort und vollkommen ungeschminkt, ob ihnen das Essen geschmeckt hat oder nicht“, meint Jeanette Irschlinger. Also eine Gefahr, viel Kritik einzustecken, oder auch eine Chance, ehrliches Lob zu erhalten. „Es gibt Schüler, die uns nach den Ferien sagen, dass sie sich freuen, wieder bei uns zu essen“, erzählt sie. Auch kleine Zettelchen und nette Worte gebe es regelmäßig von den Schülern. Neben dem Essen stünden für sie der Umgang und das Verhältnis zu den Schülern im Vordergrund. „Es geht nicht nur ums Essen“, sagt sie. „Wir haben immer ein offenes Ohr für die Schüler.“
Für das Team, bestehend aus jeweils vier Mitarbeitern in Eltville und Geisenheim, seien die Vertragsverlängerung und das damit entgegengebrachte Vertrauen „ein Riesenkompliment“, so die Köchin. Doch auch für die Schulen hat die Verlängerung einen hohen Stellenwert, wenn man bedenkt, dass viele Schulen Schwierigkeiten haben, dauerhaft einen geeigneten Caterer zu finden. Das liegt zum einen an den wirtschaftlichen Problemen. „Wir haben drei Monate Ferien, in denen wir gar nichts verdienen können“, erklärt Jeanette Irschlinger. Trotzdem bezahle man die Mitarbeiter auch in unterrichtsfreien Zeiten. Das sei erst ab einer bestimmten Anzahl verkaufter Essen möglich. Und diese wiederum hänge mit der Zufriedenheit der Schüler zusammen. „Kinder und Jugendliche lassen sich auf Dauer nicht in die Irre führen, sie wissen genau, was gut schmeckt“. Deshalb brauche es vor allem Herzblut und konstante Qualität, um bei den jungen Kunden erfolgreich zu sein. Und das scheint sich beim Ehepaar Irschlinger tatsächlich auszuzahlen.