school and education

Der Geist des Rheingaus

Großer Erfolg für Rheingauschüler

Großer Erfolg für die Rheingauschule beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht/ Schüler experimentieren” (Hessen West)

Am Samstag, den 15. Februar 2020 fand im Ausbildungszentrum der InfraServe auf dem Gelände des Industrieparks Kalle-Albert in Wiesbaden der Regionalentscheid Hessen West des Talentwettbewerbs „Jugend forscht/ Schüler experimentieren” statt. Insgesamt 35 Projekte, verteilt auf sechs verschiedene Sparten (zum Beispiel Technik oder Mathematik), gingen an den Start und wurden den Fachjurys aus Lehrkräften, Lehrenden und Berufspraktikern von den stolzen Jungforscherinnen und Jungforschern vorgestellt.

Der Tag für die 71 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen neun und 19 Jahren aus insgesamt elf Schulen der Region Wiesbaden, Rüsselsheim, Rheingau-Taunus begann sehr früh: Um 7.30 Uhr startete der Aufbau der Stände, bis 12.00 Uhr fand der Rundgang der Jurys statt, danach warteten spannende Touren über das Firmengelände (zum Beispiel zur Werksfeuerwehr) und ab 14.00 Uhr durften dann auch Eltern und Geschwister sowie die Presse die Projekte bestaunen. Den krönenden Abschluss des langen und aufregenden Tages stellte die Preisverleihung in der zum Festsaal umarrangierten Werkskantine dar. Hier war die Rheingauschule sehr erfolgreich, denn alle (!) sechs eingebrachten Projekte gewannen einen Preis, manche sogar noch einen Sonderpreis.

Den 1. Preis in der Sparte Arbeitswelt erreichten Leonard Leukel und Adrian Petri, die in ihrem Projekt „Kreide-Recycling“ untersuchten, ob man aus dem Wischwasser von Kreidetafeln wieder neue Kreidestücke herstellen kann. Dies gelang ihnen nach einigen Versuchen tatsächlich. Die beiden Fünftklässler werden die Rheingauschule auch auf dem Landeswettbewerb „Schüler experimentieren” in Kassel vertreten. Außerdem erhielten sie für ihre umfangreichen Forschungen den Sonderpreis „Kalle-Albert“ und nahmen somit Geldpreise im Gesamtwert von 150 Euro mit nach Hause.

Ein 2. Platz in einer der zwei am meisten angewählten Sparten wurde Jasmin Stumpf aus der 8. Klasse in der Sparte Chemie verliehen. Die Schülerin, die die Science-AG der Rheingauschule als Wahlunterricht belegt, hatte in Zusammenarbeit mit der Hochschule Geisenheim (HSG), die ihr freundlicherweise Zugang zu verschiedenen Untersuchungsmethoden ermöglicht hatte, verschiedene Wasser- und Bodenproben aus Weinbergen ihres Heimatortes auf Schadstoffe untersucht, um die Auswirkungen des Weinbaus für die Umwelt ermessen zu können. Jasmins Projekt „Schadstoffe im Weinberg?“ erhielt außerdem den Sonderpreis „MINT“.

Ebenfalls einen 2. Platz in Chemie erhielten die Achtklässler Paul Wels und Alexander Scharping für ihr Projekt „Plastik im Wasser?“. Sie untersuchten Leitungswasser, destilliertes Wasser und Wasserproben aus dem Rhein auf Mikroplastik und wurden tatsächlich fündig. Mit Babywindeln gelang es ihnen, das Plastik herauszufiltern und Präparate für das Lichtmikroskop herzustellen. Die beiden Schüler belegen die Science-AG ebenfalls als Wahlunterricht.

Den 2. Platz in der Sparte Physik sicherten sich Louis Keiffer und Steffen Wittemann aus der 7. Jahrgangsstufe. Die beiden AG-Teilnehmer überzeugten die Fachjury mit ihrem Projekt „Ökostrom-Handyladestation“ derart, dass auch ihnen ein weiterer Preis verliehen wurde, der Sonderpreis „Energiewende“. Sie untersuchten, ob man mit Solarzellen für die Schülerinnen und Schüler der Rheingauschule eine Handyladestation betreiben könnte und überdachten dabei außerdem, wie die Rahmenbedingungen wie Schließfächer usw. aussehen müssten.

Den 3. Platz in der zweiten, stark angewählten Sparte Biologie konnte Svenja Derstroff für sich gewinnen. Auch Svenja durfte dank des Kooperationsvertrages der Rheingauschule mit der HSG die hochwertigen Untersuchungsmethoden der Hochschule Geisenheim für ihr Projekt „Bioplastik abbaubar – Fake oder real?“ in Anspruch nehmen. Die Schülerin der 8. Klasse erforschte am Beispiel von vier verschiedenen Bioplastiktüten, ob diese sich in verschiedenen Erden (zum Beispiel Walderde, Humus) beziehungsweise in Pferdemist überhaupt zersetzen und kam zu überraschenden Ergebnissen, nämlich dass Bioplastik sich unter ihren Versuchsbedingungen nahezu gar nicht zersetzt. Für ihre Forschungen erhielt auch Svenja einen zusätzlichen Sonderpreis.

Und auch das Team um Emily Schwarz (5. Klasse) und die bereits wettbewerbserfahrene Mieke Zander (6. Klasse) konnte die Jury mit ihrem aktuellen Thema „Total verspielt?! – Bringt der Gamingfaktor auch was für die Mülltrennung?“ in der Sparte Arbeitswelt für sich begeistern. Emily und Mieke testeten mit einer 5. und einer 7. Klasse, ob Schülerinnen und Schüler sich eher motiviert fühlen, Müll in den Mülleimer zu werfen und Müll zu trennen, wenn der Wurfbereich mit einer selbst designten Zielscheibe versehen ist. Sie kamen auf die Idee, da der Wahlunterricht Soziales Engagement im letzten Schuljahr einiges für die Mülltrennung an der Rheingauschule bewegt hat und weil sie auf dem Pausenhof auf dieses „Wegwerfverhalten“ aufmerksam geworden waren.

Die Projektbetreuer/-innen Frau Marina May, Herr Dr. Daniel Bremer und Frau Angelika Kramb freuten sich sehr mit ihren Schülerinnen und Schülern. Frau Kramb erhielt als Dankeschön, stellvertretend für die Arbeit der drei Lehrkräfte, einen Preis für engagierte Talentförderung.

Das zweite Halbjahr mit der Science-AG beziehungsweise Wahlunterricht und mit der Junior Science-AG verspricht im Übrigen interessante Versuche unter dem Motto „CSI Rheingau“ bzw. molekulare Küche. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler, die immer mittwochs in der 8./9. Stunde zusammentreffen, natürlich auch wieder an eigenen Projekten forschen und/oder an weiteren naturwissenschaftlichen Wettbewerben (z.B. „Chemie mach mit”) teilnehmen.


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