school and education

Der Geist des Rheingaus

MINT-Geschichte geschrieben!

MINT-Geschichte im Corona-Jahr 2021  – Riesenerfolg beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht” für die Rheingauschule

Einer kurzfristigen Schulschließung vor den Weihnachtsferien, eines verlängerten Lockdowns, Homeoffice und einigen Motivationstiefs zum Trotz ist es neun Schülerinnen und Schülern der Rheingauschule Geisenheim gelungen, im Corona-Jahr 2021 für ihre Schule MINT-Geschichte zu schreiben! Sie überzeugten gemeinsam mit ihren vier Lehrkräften als Team derart, dass sie sich am Samstag, den 20. Februar 2021 von zwölf anderen Schulen aus dem Raum Rüsselsheim, Rheingau und Stadt Wiesbaden mit ihrer Gesamtleistung abheben und bei diesem ganz besonderen Regionalwettbewerb Hessen-West neben sieben Preisen für Einzelleistungen auch den Schulpreis 2021 gewinnen konnten.

Der Talentwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren" fand in diesem Jahr unter dem Motto „Lass Zukunft da“ und vollständig online ausgerichtet statt, koordiniert von der Wettbewerbsleitung aus der Zentrale des Patenunternehmens InfraServ in Wiesbaden.

Insgesamt nahmen neben den neun Schülerinnen und Schülern von der Rheingauschule noch 66 weitere Kinder und Jugendliche in sieben verschiedenen Disziplinen (zum Beispiel Biologie) teil.  Die Jungforscherinnen und Jungforscher der Rheingauschule aus den Jahrgangsstufen 5 bis 9 verteilten sich mit ihren Projekten auch auf nahezu alle Disziplinen, wegen ihres Alters in diesem Jahr ausschließlich in der Wettbewerbssparte „Schüler experimentieren" (bis 14 Jahre).

Der Tag begann früh für die neun Schülerinnen und Schüler, die insgesamt sechs der 38 Projekte zum Wettbewerb beigetragen hatten. Um 8.30 Uhr fand in diesem Jahr erstmals eine virtuelle Begrüßung per Livestream ins Homeoffice statt. Danach folgten die Interviews durch die Fachjurys via BigBlueButton, bei denen die Schülerinnen und Schüler ihre bis zu 20-seitigen Arbeiten über ihre Experimente, ihre Exponate und ihre selbst zusammengestellten Plakate und Power-Point-Präsentationen zur Sicherstellung der digitalen Infrastruktur unter Einhaltung eines strengen Abstands- und Hygienekonzeptes von der Schule aus vorstellen konnten. Von 14 bis 16 Uhr wurden die Projekte dann wieder im Homeoffice in großer Runde vor den Schülerinnen und Schüler den zwöf anderen Schulen, deren Betreuenden, der Presse und der Jury vorgestellt. Das Highlight des Tages war jedoch der Livestream der Feierstunde und Preisverleihung von 17 bis 18 Uhr, den auch Angehörige und Freunde der Schülerinnen und Schüler am Bildschirm zuhause verfolgen konnten.

Als erstes wurden Julian Zinkernagel, Ruben Bender und Sandro Schönfeld (Jahrgangsstufe 5) für ihr Projekt „Die perfekte Vogelvilla“ mit einer Teilnahmeurkunde in der Disziplin Biologie geehrt, in der mit 16 weiteren Projekten die meiste Konkurrenz angemeldet war. Die drei Jungs hatten mit Hilfe einer Wildtierkamera untersucht, welches Futter Wildvögel im Schulgarten am liebsten fressen und welchen Sand sie zur Gefiederpflege bevorzugen. Hierzu hatten sie Chinchilla-, Terrarien-, Vogel-, Spielplatz- und Rheinsand in Schalen angeboten und die Fotos von drei Wochen ausgewertet. Sie konnten in ihrem Experiment, dass wegen der plötzlichen Schulschließung vorzeitig abgebrochen werden musste, feststellen, dass alle Sandarten mit Ausnahme des Terrariensandes gut bei den Vögeln ankamen und dass das gepresste Vogelfutter bei Blaumeise, Kohlmeise, Amsel, Eichelhäher und Kleiber beliebter war, als das Streufutter.

Im Anschluss ehrte die Jury Audrey Kurr (Jahrgangstufe 5) für ihr Projekt „Die katzenfreundliche Heizung“ mit einem 2. Platz in der Disziplin Arbeitswelt. Audrey hatte mit Hilfe ihrer zwei Katzen und der Katze ihrer Betreuerin, Frau May, untersucht, wie man konventionelle Heizungsabdeckungen für Katzenkrallen sicherer machen könnte, ohne dass ein Wärmeverlust durch die verbesserte Abdeckung stattfindet. Sie entwarf dazu aus Holz ein Modell für eine eigene Heizungsabdeckung.

Der nächste 2. Platz wurde in der Disziplin Biologie an Sophie Michel (8. Jahrgangsstufe) vergeben. Sophie, die den Science-Wahlunterricht der Schule besucht, überzeugte mit ihrem topaktuellen Projekt „Auswirkungen des Klimawandels auf die Wildblumen“. Die Schülerin hatte für ihre Recherche, ob der Klimawandel Wildblumen im Jahr 2021 länger blühen lässt, als es in verschiedenen Bestimmungsbüchern angegeben wird, umfangreiche Sammlungen am Wegesrand in ihrem Heimatort und rund um die Schule durchgeführt und tatsächlich längere Blühzeiten nachweisen können.

Und auch ein weiteres Projekt rund um das Thema Klima und Umweltschutz überzeugte die Jury. In der Disziplin Physik erreichte Alexander Scharping (Jahrgangstufe 9) mit seinem von zuhause präsentierten Projekt „Solar-Kaffeemaschine“ einen hervorragenden 2. Platz und wurde darüber hinaus mit dem „Sonderpreis MINT“ geehrt. Alexander baute eine Kaffeemaschine, die durch Einbeziehung eines Parabolspiegels das Wasser mit Hilfe des Sonnenlichtes zu Kochen bringt. Er demonstrierte damit an einem Gerät aus dem Alltag, wie man erneuerbare Energien noch effizienter nutzen kann.

Das Thema Umweltschutz im Hinblick auf den Verbrauch fossiler Brennstoffe und der Reduzierung von schädlichen Abgasen interessierte auch Jan-Pascal Wagner (Jahrgangsstufe 8) und Vittorio Lucchetti (Jahrgangsstufe 7). Sie gewannen in der Disziplin Technik den 2. Platz mit ihrem Projekt „Windschnittigere Lastwagen“. Den Schülern war aufgefallen, dass LKW im Gegensatz zu PKW keine aerodynamische Front haben. Sie untersuchten daraufhin im selbstgebauten Windkanal, welche Unterschiede die Veränderung der Form von LKW im Hinblick auf die Geschwindigkeit und den Windwiderstand haben könnten.

Der einzige 1. Preis für das Team der RGS wurde an diesem Tag Hendrik Ghodrati (Jahrgangsstufe 5) verliehen. Hendrik gewann mit seinem Projekt „Pflanzenreaktionen auf Düfte“ in der Disziplin Biologie bzw. als bestes Interdisziplinäres Projekt außerdem das Ticket für den Landeswettbewerb Hessen. Der Schüler untersuchte mit Hilfe von Kresse, wie Pflanzen auf Duftstoffe aus Reinigungsmitteln und Duftsteinen reagieren. Er hatte sich diesbezüglich beim Anblick von Zimmerpflanzen in Restaurants und Hotels gefragt, wie Pflanzen auf die Düfte der täglichen Reinigung reagieren und ob Pflanzen überhaupt „riechen“ können. Und tatsächlich wuchsen in seinem Experiment Pflanzen mit Duftexposition besser.

Nach der Verleihung des Lehrerpreises für Talentförderung an Frau Kramb wurde der extrem erfolgreiche Wettbewerbstag schließlich gegen Ende mit der Verleihung des SCHULPREISES 2021 gekrönt. Diesen Erfolg hatte die Rheingauschule zuletzt 2013 und 2014 erreichen können. Frau Kramb (Leiterin der Junior Science-AG), Frau May (Leiterin der Science-AG), Herr Dr. Bremer (Leiter des Wahlunterrichtes Science) und Herr Ruckes (Referendar an der Rheingauschule, unter anderem für Physik) freuten sich sehr über diese unglaublich tolle Leistung der Schülerinnen und Schüler, die sich von Motivationstiefs, Schulschließung, Homeoffice, Lockdown und „Corona“ nicht hatten unterkriegen lassen und mit der Unterstützung ihrer Betreuerinnen und Betreuer, ihrer Eltern, der Wettbewerbsleitung und der Schulleitung der Rheingauschule bis zum Finale alles gegeben hatten. Ein Erfolg wie dieser wird so schwer hoffentlich nie wieder zu erreichen sein! In jedem Fall freuen sich alle Beteiligten schon auf die nächste Runde.

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