school and education

Der Geist des Rheingaus

Verknüpfung von Tradition und Moderne

Abitur-Jahrgänge '73 und '74 spendieren zwei Linden für mehr Grün auf dem Schulgelände

Wer die Rheingauschule kennt, kennt auch ihn: den guten Geist, zu dem vor vielen Jahren Michael Apitz die Vorlage lieferte. Seit wenigen Tagen hat das älteste Gymnasium des Rheingaus ein weiteres Erkennungsmerkmal: Zwei junge Linden, die von den beiden Abi-Jahrgängen 1973 und 1974 zu deren 50-jährigem Jubiläum gespendet wurden. Sie sind im Beisein von einigen Ex-Abiturienten sowie Schulleiter Lars Jügler von der Rheingauer Gartenbaufirma Kress gepflanzt worden.

Gemeinsam mit Mario Schroll vom Schulamt des Rheingau-Taunus-Kreises war nach intensiver Suche ein geeigneter Platz für die beiden Bäume gefunden worden: Sie stehen zwischen dem Altbau im Osten und dem neuen Schulzentrum im Westen des Schulgeländes. „Damit knüpfen die Bäume ein grünes Band zwischen Tradition und Moderne“, freut sich Dr. Georg Wolz vom Abitur-Jahrgang 1973, der zu den Initiatoren der Aktion gehörte.

Mit der Idee, mit Bäumen mehr Grün auf dem Schulgelände zu schaffen, stießen sie beim Nachfolgejahrgang 1974 auf offene Ohren. Für Wolfgang Blum, vor vielen Jahren im Elternbeirat der Rheingauschule aktiv, und Werner Vogel war nach einem kurzen Telefonat klar: „Da sind wir gerne dabei, denn jeder grüne Baum zählt.“ Beide Abi-Jahrgänge sammelten anschließend jeweils 750 Euro ein, um die Bäume und deren Pflanzung zu finanzieren. „Das ist gut angelegtes Geld“, betonte auch Albert Schönleber (73er-Abiturient), der sich um die Koordination der Spendeneingänge kümmerte. Unterstützt hat ihn dabei Stefan Schmitt (ebenfalls 73er Abi-Jahrgang) vom Vorstand des Ehemaligen- und Fördervereins der Rheingauschule Geisenheim. Der Verein stellte den „Klingelbeutel“ zum Sammeln der Spenden zur Verfügung und wird die Rechnung aus diesem Fundus begleichen.

Bernd Bittkau, 73er-Abiturient und diplomierter Landschaftsgärtner, suchte eine passende Sorte aus: die amerikanische Selektion einer einheimischen Winterlinde. Der Baum mit dem Namen „Greenspire“ verträgt nicht nur sommerliche Trockenheit und Hitze, sondern auch niedrige Minustemperaturen im Winter. Die veredelte Linde überzeugt mit einer späten Blüte, süßem Duft ihrer cremeweißen Trugdolden sowie einer goldgelben Herbstfärbung. Ihre dichte Krone bietet Lebensraum für zahlreiche Insekten. Zudem gelten alle Linden als wertvolle Bienennährpflanze. „All das macht die Greenspire zu einem gut geeigneten Stadtbaum“, erläuterte Bittkau bei der Baumpflanzung.

Während die beiden Winterlinden nun in der Anwuchsphase noch ein bisschen Zuwendung von den Hausmeistern der Rheingauschule benötigen, richtet sich der Blick von Schulleiter Jügler bereits in die kommenden Jahre. „Es wäre schön, wenn künftige Jubiläums-Jahrgänge die Idee aufgreifen und auch einen Abi-Baum spenden.“ Rund um das Rondell steht bereits ein Baum des Abijahrgangs 1988. Der Ring hat noch Platz für weitere sechs Exemplare. Am Ende waren sich alle Baumpaten einig: „Wäre toll, wenn sich der neue Lindenkreis bald schließt.“ Das würde sicher auch dem Geist der Rheingauschule gut gefallen.

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